Märklin-Kartons

- Lokomotiv-Verpackung
- Güterwagen-Verpackung
- Personenwagen-Verpackung
 
 

Jeder Sammler freut sich, wenn er eine gut erhaltene alte Märklin-Lok sein Eigen nennt. Und besonders groß ist die Freude, wenn dann auch noch die alte Bedienungsanleitung und die Verpackung vorhanden ist.

Aber während die Loks oder Wagen oftmals in Vitrinen zur Schau gestellt werden, verschwindet die Verpackung meistens in irgendwelchen Schränken auf Nimmerwiedersehen.

Die Verpackung der E94
Der wahre Märklinist wird schon unruhig: Die mit 39... beginnende Artikelnummer weist auf den C-Sinusantrieb hin. Das Lautsprechersymbol ist ein Zeichen für das eingebaute Lautsprechermodul.

Was macht die Kartons trotzdem für Sammler so interessant?

Für einen echten Sammler bilden Verpackung und Fahrzeug eine Einheit.  Meistens ist schon an der Verpackung zu erkennen, ob es sich bei dem Modell um etwas Besonders handelt – und manchmal wird aus einem alltäglichen Modell erst durch die seltene Verpackung ein exklusives Sammlerstück:

z.B. die Tenderlok Nr. 3000 im hellblauen Schuber-Karton (1958) oder die Diesellok V200, die nur 1957 im rot/grauen Karton geliefert wurde. Oder auch die Tenderloks 3308/3309, die eine begrenzte Zeit eine Kunststoff-Klarsichtverpackung erhielten.

Die unten stehende Übersicht zeigt, wie sich die Märklin-H0-Kartons seit den 50er Jahren verändert haben.

Einige Kartons wurden über Jahrzehnte produziert. Die genaue Produktionszeit (und damit auch der darin befindlichen Lok bzw. Wagen) kann man aber bei den meisten Kartons an der sog. Drucknorm ablesen. Diese Drucknorm steht bei den Wagenkartons auf den Laschen – bei den Lokomotivkartons meistens in der gefalzten Stirnseite. Die Drucknorm besteht aus einer Buchstaben-/Zahlenkombination, die in verschlüsselter Form Auskunft gibt über Druckauflage, Druckort und Druckdatum.

Eine Vierer-Zahlengruppe weist auf den Produktionsmonat hin: 0987 steht z.B. für September 1987.

Wie begehrt Kartons bei Sammlern sind, zeigt die Tatsache, dass die rotgrauen und hellblauen Lok-Verpackungen auch nachgemacht werden. Ich spreche nicht von Fälschung, weil ein Karton erst dann zu einer Fälschung wird, wenn er als Original-Karton angeboten wird. Das ist aber meistens nicht der Fall. Als Kaufinteressent auf Eisenbahnmärkten oder Auktionen sollte man sich deshalb über die Echtheit von Kartons Gewissheit verschaffen.

Für die hellblauen Lok-Kartons (produziert von 1958 bis 1968) nachfolgend einige Unterscheidungsmerkmale von Original und Nachbau:

 
  ORIGINAL NACHBAU
Hellblaue Fläche etwas unruhiger Druck, leicht wolkig glatter, sauberer Druck
Negativ weißer Schriftzug MÄRKLIN auf hellblauen Grund die Schrift hat scharfe, saubere Kanten die Schrift hat sog. „Sägezähne“, die an den schrägen Konturen zu erkennen sind
Schwarze Schrift dto. dto.
Schwarze Lok-Abbildung an den Stirnseiten Die schwarzen Rasterpunkte haben scharfe, saubere Konturen Das Bild wirkt ausgefranst, verwaschen, besonders die feinen schrägen Linien sind unsauber
 
Lokomotiv-Verpackungen  
 

Rot/grauer Karton
...bis 1958
Dieser Karton wurde für Loks bis 1958 verwendet.
Die Artikel-Nummern standen auf einem zusätzlichen Aufkleber auf der Stirnseite.
Die Größe der Kartons richtete sich nach dem Modell – das heißt, diese Kartons gibt es in einer Vielzahl unterschiedlichster Größen.
Die Loks wurden - in Ölpapier und Wellpappe verpackt - in die Kartons gelegt. Bei besonders hochwertigen Modellen wurde der Karton zusätzlich mit einem Holzeinsatz versehen (z.B. Krokodil CCS800, Schnelltriebwagen ST800).
  

Hellblauer Karton mit Lok-Abbildung
...1958-1968

Im Jahre 1957 wurden die Artikel-Nummern umgestellt: aus der alten Buchstaben-/Ziffern-Kombination (800er Serie) wurden 4stellige Nummern (3000er Artikel-Nummern).
Mit dieser Umstellung wurden dann ein Jahr später, also ab 1958, auch die Verpackungen neu gestaltet.
1958 als Schuber, ab 1959 mit integriertem Deckel.
Innen bis 1966 ausgestanzter Pappeinsatz – ab 1960 auch mit Styropor-Einsatz.

Auf den Stirnseiten Artikel-Nummer und Märklin-Schriftzug.
 

Dunkelblauer Karton mit Lok-Abbildung
1969-1972
Innen mit Styropor-Einsatz
Art.-Nummer auf den Stirnseiten weiß auf schwarzem Feld.

   

Bunter Karton 
1971-1976
Auf dem Deckel buntes Einheits-Motiv mit 4 Loks und Kindern. Die Kartons gab es in vier Standardgrößen. Innen mit Styropor-Einsatz.An der Stirnseite Aufkleber mit Lok-Abbildung in schwarzweiß und Artikel-Nummer.
 
Farbiger Karton mit Klarsichtfenster
1974-1986
Einheitliche Gestaltung mit mehreren Standardgrößen. Innen mit Styropor-Einsatz. Ab 1982 auch mit Kunststoff-Einsatz (tiefgezogen) und zusätzlichem durchsichtigem Innendeckel. Aufschrift bis 1975 "Märklin", ab 1976 "märklin" (klein geschrieben). An der Stirnseite Aufkleber mit Lok-Abbildung in schwarzweiß und Artikel-Nummer.
 
Klarsicht-Kunststoffverpackung
1982-1985
Diese Verpackung wurde nur für die Tenderlok Nr. 3308 und 3309 von 1982-85 verwendet.
 
Grauer Karton mit Klarsichtfenster
1984-1985
Nur für Digital-Loks
 
 
 
 

Weißer oder grauer Karton mit Schuber
...seit 1986
Karton mit Schuber und Tiefzieh-Einsatz. Aufdruck des Lok-Modells als technische Zeichnung.
Weißer Karton = Standard- und DELTA-Antrieb Grauer Karton = Digital-Antrieb. 
Alle Kartons haben eine einheitliche Höhe (zunächst 13cm - heute 11cm)
 
  
  

Verpackungen für Güterwagen 
bis 1955 1970 bis 1975
1956 1970 + 1971 (blau/silber)
1957 bis 1964 1973 bis ?
1965 bis 1969 ab 1976
ab ca. 1990

Personenwagen-Verpackung
bis 1956
1957 bis 1964
1964 bis 1969
1969 bis 1975
ab 1975 (blau mit Klarsichtfenster)
ab 1988
 
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